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Tauchen in Neuseeland


Diving in Milford Sound Milford Sound is known as the 8th wonder of the world. Milford Sound is the northern most of 14 fiords that make up the spectacular coastline of Fiordland National Park, part of Te Wahipounamu World Heritage Area. Here is an underwater environment were deep-water species roam diveable depths. Milford Sound is home to species of Black Coral usually found at depths of 500m or more. [more]




"Tiefsee-Tauchen" in Milford Sound

von Steven Blum


Außergewöhnliche Naturerscheinungen werden oft auch als das "achte Weltwunder" bezeichnet - so auch der Milford Sound an der Westküste der Südinsel Neuseelands. Der beeindruckende Fjord bietet Sporttauchern die einmalige Gelegenheit die einzigartige Unterwasserwelt der Tiefsee kennenzulernen. Aufgrund eines bis zu 3 m hoher Süßwasserfilms auf dem Salzwasser, der sich aus Regen und Schmelzwasser speist und durch die ausgewaschenen Tannine des Waldes so dunkel ist, dass das Wasser kaum Licht durchlässt, lassen sich Tiefseearten bereits in betauchbaren Tiefen beobachten. So trifft man hier auf die weltgrößte Kolonie Schwarzer Korallen, die gewöhnlich erst in Tiefen von 200 m bis 1000 m vorkommen. Ein meeresbiologischer Schatz, denn Tauchgänge allein mit Druckluft wären in derartige Tiefen unmöglich.

An einem der aktivsten tektonischen Gebiete der Erde, dem Pazifischen Feuerring, bildeten sich während der Eiszeiten massive Gletscher, die sich tief in die Berge einschnitten und diese abschliffen. Dabei entstanden im Süden Neuseelands 14 vom Meerwasser gefüllte Fjorde, die bis zu 40 Kilometer ins Binnenland reichen und von gewaltigen Bergen umgeben sind, die in Höhen bis zu 2.000 Metern reichen. Diese spektakuläre Küstenlinie bildet den Fiordland Nationalpark, der ein Teil der Wahipounamu World Heritage Area ist, die im Norden an der Martins Bay beginnt und bis zum Waitutu Forest im Süden reicht.

Milford Sound ist nördlichste der Fjorde und als einziger Fjord über eine gute Straßenverbindung erreichbar. Besonders bekannt ist hier der Mitre Peak, ein Berg mit 1.621 Metern Höhe, der direkt an der tiefsten Stelle des Fjords mit 265 Metern liegt.


Die beeindruckende Landschaft geht auch unter Wasser weiter. Die Unterwasserwelt ist karg und steinig - das macht sie aber so besonders.


Das Fjordland ist die südlichste Region der Welt, in der Langusten leben. Die vielen Höhlen und Grotten bieten den perfekten Lebensraum für den Südlichen Felsenhummer Jasus edwardsii, deren ausgewachsene Tiere eine Körperlänge von bis zu 230 mm und ein Gewicht von 8 kg erreichen können. Die Löcher und Spalten im Fels bieten Unterschlupf für unzählige Exemplare. Nirgendwo anders auf der Welt habe ich annähernd eine solch großes Vorkommen von Langusten gesehen.

Lobster Jasus edwardsii Lobster Jasus edwardsii Lobster Jasus edwardsii
Felsen- oder Steinhummer (Jasus edwardsii)

Aufgrund einer Besonderheit bietet das Fjord die einmalige Gelegenheit, die Flora und Fauna der Tiefsee kennenzulernen. Möglich macht das das aus den Bergen kommende frische Wasser, das Tannine aus dem Waldboden absorbiert, die das Wasser teefarben verfärben. Sobald das Frischwasser das Meer erreicht, setzt sie sich als dicke Schicht auf die Oberseite des Salzwassers und schafft eine teefarbene Schicht, die als Lichtblocker wirkt und das Wasser dunkler ist. Tiere, die normalerweise in Tiefen wohnen, leben in Milford Sound in geringeren Tiefen.

Die bekannteste Spezies, die das Tauchen in Milford Sound so einzigartig macht, die Schwarze Koralle Antipathella fiordensis. Hier in den Fiordland gibt mit über 7 Millionen Kolonien eine der größten Ansammlungen von Schwarzen Korallen. Einige von ihnen sind über 300 Jahre alt. Normalerweise leben sie in Tiefen von 200 m bis 1.000 m, aber hier in Milford Sound können sie schon in 10 m unter der Wasseroberfläche beobachtet werden. Anders als ihr Name vermuten lässt ist die Färbung der Schwarzen Koralle nicht schwarz sondern weiss. Nur das Skelett ist schwarz. Dieses ist überzogen von einer Vielzahl von kleinen weißen Polypen, der nur 1 mm groß sind.

Schwarze Koralle (Antipathella fiordensis)

Über 150 Fischarten kommen hier in den Fjorden vor. Die Unterwasserfauna hier ist unverwechselbar. Der lebendgebärende Brotula Fiordichthys slartibartfasti ist eine endemisch vorkommende, groppenartige Fischart aus der Ordnung der Eingeweidefischartigen (Ophidiiformes), die nur hier in den Fiordlands anzutreffen ist. Mit Ausnahme von Doubtful Sound und Milford Sound, wo das Amateur-Fischerei zugelassen ist, sind die Bauen Kabeljaus Parapercis colias so zahm, dass sie sogar zu den Tauchern schwimmen. Samt-Feilenfische (Meuschenia scaber) neigen dazu, Taucher eine Weile zu verfolgen, bis sie das Interesse verlieren. Ihren Namen verdanken sie ihren Schuppen, die mit kleinen Stacheln besetzt sind, so dass sie rauh wie eine Feile sind.

Meuschenia scaber Meuschenia scaber
Samt-Feilenfisch (Meuschenia scaber)

Die Gürtel-Lippfische (Notolabrus cinctus) beißen gerne in freiliegenden Stellen der Taucher - typischerweise in den Lippen. Gefährlich sind sie zwar nicht, aber äußerst unangenehm. Von vier Tauchern verließen bei unserem Tauchgang zwei das Wasser mit blutigen Lippen.

Gürtel-Lippfische (Notolabrus cinctus)

Der Rote Seebarsch (Helicolenus percoides) und der Südliche Rote Drachenkopf (Scorpaena papillosa) sitzen unbeweglich und gut getarnt auf dem steinigen Untergrund. Ab und zu sind Drachenköpfe auch in den Ästen der Schwarzer Korallen zu finden. Beide Fische sind schlechte Schwimmer, können allerdings aufgeschreckt für einige Meter sehr schnell beschleunigen.

Roter Seebarsch (Helicolenus percoides) Roter Drachenkopf (Scorpaena papillosa)

Vasenschwamm (Leucettusa lancifer) Koralle Krustenanemonen (Zoanthidea)

Die Seegurken (Holothuroidea), auch unter den Namen Seewalzen bekannt, sind mit über 1200 Arten die die formenreichste Gruppe der Stachelhäuter, zu denen unter anderem auch die Seesterne und Seeigel gehören. Entlang der Küste des Fiordlands ist vor allem die Braune Seewalze (Australostichopus mollis) verbreitet.

Seegurke (Australostichopus mollis)

Schlangenstern (Ophiuroidea) Nacktschnecke (Jason mirabilis) Seeigel (Echinoidea)

Zylinderrose (Cerianthus sp.)






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